Mâconnais

Mâconnais, in früheren Zeiten auch als „Fromage des Vignerons“ (Winzerkäse) bekannt, ist ein Weichkäse aus roher Ziegenmilch aus dem gleichnamigen Weinbaugebiet in der Region Burgund. Seinen Namen hat der Mâconnais von der Stadt Mâcon im Département Saône-et-Loire. Mâconnais ist seit 2005 als AOC-Käse (Appellation d’origine contrôlée) anerkannt und seit 2010 EU-weit als AOP-Käse (Appellation d’Origine Protégée; geschützte Ursprungsbezeichnung, g.U.) anerkannt (PDF-Datei). Mâconnais wird nach der Fermier-Herstellungsmethode produziert.

Geschichte des Mâconnais

Traditionell ein Weinbaugebiet, wurden in der Region Mâconnais auch schon seit frühester Zeit Ziegen gehalten. Die Ziegenhaltung, das Melken und die Käseherstellung wurde als Nebenerwerb betrieben und oblag meistens den Winzerfrauen. Da die Ziegen die jungen Triebe der Weinreben abfraßen, gab es im Mâconnais immer wieder Bestrebungen, die Ziegen in der Region abzuschaffen. Gleichzeitig sicherten die Ziegen mit ihrem Fleisch, ihrer Milch und ihrem Käse aber auch immer wieder das Überleben der Winzer, wenn es schlechte Weinjahrgänge oder gar Ernteausfälle aufgrund von Schädlingsbefall, Wetterkatastrophen o.ä. gab. So blieben Ziegen im Mâconnais in unterschiedlichen Beständen und Herdengrößen über die Jahrhunderte immer Teil der Landschaft. Im 20. Jahrhundert haben sich zahlreiche ehemalige Weinbauern ganz auf die Haltung von Ziegen und die Käseherstellung spezialisiert, so dass heute der Ziegenbestand im Mâconnais relativ groß ist.

Form und Größe des Mâconnais resultieren vorwiegend aus der Tatsache, dass die Ziegenhaltung und die Käserei früher nur als Nebenerwerb von den Winzerfrauen betrieben wurde. Mâconnais hat eine kegelstumpfartige Form und erinnert im Aussehen an den Spund eines Weinfasses. Diese charakteristische Form beruht auf der Tatsache, dass die Winzerfrauen nicht immer Zeit und auch oft nicht genug Ziegenmilch hatten, um die Käseformen vollständig zu füllen. Sie hatten auch meistens nicht die Zeit, den Käse während der Reifezeit regelmäßig zu wenden, um eine gleichmäßige Form zu erhalten. So setzte sich der Käsebruch im Laufe der Reifezeit nach unten ab und der Käse bekam ein kegelförmiges Aussehen mit breiter Basis und mit sich nach oben hin verjüngenden Seitenflächen.

Mehr getrocknet als gereift

Auch die traditionelle Art der Reifung zeigt, dass der Mâconnais früher nur im Nebenerwerb hergestellt wurde und man ihm nicht so viel Aufmerksamkeit schenken konnte, wie dies bei anderen Käsen der Fall war, deren Hersteller sich vollständig auf Milch- und Käsewirtschaft spezialisiert hatten: Der Mâconnais wurde mehr getrocknet als gereift. Dies geschah traditionell in sogenannten „Chazères“, eine Art Käsekäfig, die man im Freien unter dem Vordach des Hauses aufgehängt hat und die den Käse vor Nagetieren und Insekten schützten.

Das relativ geringe Gewicht von 50 bis 65 gr. ist der Tatsache geschuldet, dass die Ziegenmilch mitunter nicht für größere Käse ausreichte und Winzer den Mâconnais außerdem gerne als Brotzeit und Stärkung mit in die Weinberge mitnahmen. Ein Stück Mâconnais war dabei genau eine Portion und leicht in der Tasche oder im Korb zu transportieren.

Der Mâconnais wurde über die Weinhandelswege auch in andere Regionen und Länder gebracht. 1885 wurde er erstmals als „The Mâconnais“ in einem englischsprachigen Werk schriftlich erwähnt, ab 1950 wurde der Mâconnais fortwährend bekannter.

Nach den heutigen EU-Richtlinien darf der Mâconnais nur in genau vorgeschriebenen Gemeinden der beiden Départements Rhône und Saône-et-Loire hergestellt werden. Als Milch darf nur Rohmilch der beiden Ziegenrassen Alpine und Poitevine verwendet werden, die in einem relativ dünnen Bestand (Maximal 10 Ziegen pro Hektar Weidefläche) gehalten werden und sich überwiegend von regionalem Grünfutter und Heu ernähren.

Herstellung des Mâconnais

Zur Herstellung von Mâconnais wird die Milch mit nur einer geringen Menge an Lab dick gelegt. Nach dem Schneiden der Dickete wird der Käsebruch in zylindrische Formen zum Abtropfen geschöpft. Anschließend wird der Käse gesalzen. Da der Käse während der Reifung nicht gewendet, gewaschen oder nachgesalzen wird, geschieht das Salzen nur auf einer Seite und ist sehr unregelmäßig. Der Mâconnais reift dann für mindestens zehn Tage.

Aussehen und Geschmack

Fertig gereifter Mâconnais hat die charakteristische, kegelstumpfförmige Form eines Fassspundes mit einem Durchmesser von 4 bis 5 cm, einer Höhe von 3 bis 4 cm und einem Gewicht von 50 bis 65 Gramm. Die Rinde ist beige bis elfenbeinfarbig und geht mit zunehmender Reife ins Bläuliche über. Sie ist mit einer dünnen Schicht Weißschimmel überzogen, auf der sich mit zunehmender Reife vereinzelte Blauschimmelflecken bilden können. Der Teig des Mâconnais ist weiß und glatt und von homogener, fester, glatter und cremiger Struktur. Der Geschmack ist leicht salzig, angenehm und weist typische Ziegenkäse-Aromen auf.

Nährstoffe in Maconnais Fermier, Fromage Fermier Au Lait Cru, x4, 180g

Energie: 2188kJ / 523kcal
Eiweiß: 29Fett (gesamt): 40
Davon gesättigte Fettsäuren: 28.4
Kohlehydrate (gesamt): 12Ballaststoffe:
Zucker (gesamt):

Mineralstoffe:

Kalzium, Ca: Eisen, Fe:
Magnesium, Mg: Phosphor, P:
Kalium, K: Natrium, Na: 0.32g
Zink, Zn:

Vitamine:

Vitamin C: Vitamin B1 (Thiamin):
Vitamin B2 (Riboflavin): Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin)
Vitamin B6 (Pyridoxin): Folate:
Vitamin B12 (Cobalamin): Vitamin A (Retinol):
Vitamin E (alpha-tocopherol):
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol)::
Vitamin K (phylloquinone):

Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
Quellenangabe für die Nährstoffe: OpenFoodFacts.org. The Open Food Facts database is available under the Open Database License.
Individual contents of the database are available under the Database Contents License.
Weitergabe der Nährstoffeangaben unter gleicher Lizenz.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Autor

  • Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Er ist ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.

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Steckbrief Mâconnais

Name: Mâconnais
Gebietsschutz: Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.)
Herkunft:Milchart:Käseart:
Fettgehalt: 45% i.Tr.
Geschmack: salzig
Aroma: tierisch

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