Romadur
Romadur ist ein Rotschmier-Weichkäse aus Kuhmilch, der eng verwandt mit dem Limburger ist. Wie der Limburger stammt auch der Romadur ursprünglich aus Belgien, wird heute aber auch in anderen Ländern, insbesondere auch im Allgäu in Deutschland hergestellt.
Inhalt
Geschichte des Romadur
Der Romadur stammt ursprünglich aus dem Herver Land, einer Landschaft rund um die Stadt Herve im Norden der belgischen Provinz Lüttich.
Woher der Name Romadur stammt, ist umstritten. Eine Theorie besagt, der Name gehe auf das französische Wort „remoudre“ (nochmals melken) zurück, was die Praxis bezeichnete, die Kühe 15 Minuten nach dem eigentlichen Melken nochmals zu melken. Unter dem Namen „Remoudou“ wurde in Belgien ein pikanter Herver Käse verkauft. Dieser war bereits im 17. Jahrhundert auf den Messen von Leipzig und Frankfurt bekannt, als Händler aus Herve ihren Käse gegen Holsteinvieh tauschten. Eine andere Theorie besagt, dass der Name Romadur von einem spanischen Ziegenkäse, dem „ramdon“ („ramade“ = Schafherde) abgeleitet wurde. Die Spanier benannten in ihren holländisch – flämischen Hoheitsgebieten den pikanten Herve danach. Nach einer dritten Theorie stammt der Name vom Limburgischen Roem (Rahm) und dem französischen Adjektiv doux (zart) ab.
Der Romadur wurde wie der Limburger 1830 vom Agrarreformer Carl Hirnbein (1807-1871) von seinen Studienreisen in seine Allgäuer Heimat mitgebracht. Dort verfeinerten die Senner das Rezept weiter.
Herstellung von Romadur
Zur Herstellung von Romadur wird die Milch mit Milchsäurebakterien (Säurewecker) versetzt und dann mit Lab dick gelegt. Die Gallerte wird mit der Käseharfe auf Haselnussgröße geschnitten. Dann wird der Käsebruch in Formen geschöpft, in der er Abtropfen kann, während dieser Zeit wird der Romadur mehrfach gewendet. Der Käse wird dann für 12 bis 16 Stunden in eine Salzlake getaucht. Anschließend reift er für 8-14 Tage bei 14 °C und einer Luftfeuchtigkeit von über 90%. Während dieser Zeit wir der Romadur mit einer Flüssigkeit abgerieben, die Rotschmierebakterien (Brevibacterium linens) enthält.
Aussehen und Geschmack
Fertig gereifter Romadur wird in Stangenform verkauft, die mit einem üblichen Gewicht von 100 bis 125 Gramm normalerweise kleiner sind, als die Stangen des Limburgers. Romadur hat eine orange bis rotbraune Rotschmierrinde, die elastisch, leicht klebrig und griesig-körnig ist. Der Teig ist mattglänzend und zunächst weiß, mit zunehmender Reife wird er hellgelb, später cremefarben. Die Konsistenz ist weich und cremig aber nicht fließend Der Käse hat nur wenige Bruchlöcher. Romadur schmeckt eher milder als der Limburger und ist anfangs mild, mit zunehmender Reife pikant mit kräftig duftendem Aroma.
Nach der Deutschen Käseverordnung; Anlage 1 (zu § 7 KäseV)) Standardsorten wird der Romadur wie folgt beschrieben:
Gewicht: 80 bis 180 g
A Geschmeidige Haut mit gelbbrauner bis rötlicher Schmiere
B Schnittfläche des Teiges mattglänzend weiß, angereifte Teigmasse bis hell-gelb, im Teig nur einige Bruchlöcher,
weichschnittiger Teig, jedoch nicht von fließender Beschaffenheit
C Mild bis leicht pikant
Der Käse wird im Allgäu vorwiegend pur mit Zwiebeln, auf Pumpernickel oder zu helleren Brotsorten mit sauren Gurken gegessen. Auch in pikanten Salaten schmeckt der Romadur gut. In der warmen Küche wird er gerne für Allgäuer Käsespätzle oder zum Gratinieren verwendet.
Getränkeempfehlung
Zum Romadur passt ein reifer Gewürztraminer.
Nährstoffe in Original Allgäuer Romadur
Energie: 784kJ / 187kcal | |
Eiweiß: 26g | Fett (gesamt): 9g Davon gesättigte Fettsäuren: 6 |
Kohlehydrate (gesamt): 0.5g | Ballaststoffe: |
Zucker (gesamt): | |
Mineralstoffe: | |
Kalzium, Ca: | Eisen, Fe: |
Magnesium, Mg: | Phosphor, P: |
Kalium, K: | Natrium, Na: 1g |
Zink, Zn: | |
Vitamine: | |
Vitamin C: | Vitamin B1 (Thiamin): |
Vitamin B2 (Riboflavin): | Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin) |
Vitamin B6 (Pyridoxin): | Folate: |
Vitamin B12 (Cobalamin): | Vitamin A (Retinol): |
Vitamin E (alpha-tocopherol): | |
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol):: | |
Vitamin K (phylloquinone): |
Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
Quellenangabe für die Nährstoffe: OpenFoodFacts.org. The Open Food Facts database is available under the Open Database License.
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Weitergabe der Nährstoffeangaben unter gleicher Lizenz.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Steckbrief Romadur
Name: Romadur Gebietsschutz: Herkunft:Milchart:Käseart: Fettgehalt: k.A. Geschmack: mild, pikant Aroma: würzig |