Tupí

<!–end_ad–Tupí ist eine Käsespezialität aus den katalanischen Pyrenäen in Spanien. Für Tupí wird Käse aus Schafs-, Ziegen- oder Kuhmilch mit Schnaps (span. Aguardiente aus agua = Wasser und ardiente = brennend) oder Likör und ggf- Milch und Olivenöl vermischt und dann in einem kleinen geschlossenen Tontöpfchen fermentiert. Tupí hat damit Ähnlichkeit mit dem farnzösischen Fromage Fort, der ähnlich hergestellt wird. Tupí hat seinen Namen von dem kleinen Tontöpfchen in dem er reift und das auf Katalanisch Tupí oder Tupina genannt wird.

Geschichte des Tupí

Tupí war früher eine typische Mahlzeit für die Ziegenhirten in den Pyrenäen. Ursprünglich wurde er aus Serrat aus Ziegenmilch hergestellt. Um ihn herzustellen, wurden Käsereste, die überschüssige Käseproduktion oder bei der Produktion gebrochene Laibe zerbröckelt und mit Milch, Olivenöl und Schnaps oder Likör (häufig Cazalla, ein Anisschnaps) vermischt und in einen kleinen, verschließbaren Tontopf gegeben, in dem er zwei bis drei Monate fermentierte. Da die Tontöpfchen gut verschlossen waren und keine Kühlung brauchten, konnten sie bequem von den Hirten in die Berge genommen werden, wo sie sich den Tupí dann aufs Brot schmieren konnten.

Die ursprüngliche Resteverwertung und Mahlzeit für Ziegenhirten hat sich im Laufe der Zeit zu einer Delikatesse entwickelt. Heute wird Tupí nicht mehr aus Käseresten und -überschüssen hergestellt, sondern aus ganzen Käselaiben. Es wird auch nicht mehr nur Ziegenkäse verwendet, sondern auch Schafskäse und Kuhmilchkäse.

Herstellung von Tupí

Zur Herstellung von Tupí wird fertiger Schafs-, Ziegen, oder Kuhmilchkäse zerkleinert und dann mit Schnaps oder Likör, ggf. auch noch mit Olivenöl, Milch und zerdrücktem Knoblauch vermischt und dann in kleine, verschließbare Tontöpfchen gefüllt. Darin reift und fermentiert der Tupí dann für 2 -3 Monate.

Aussehen und Geschmack

Tupí wird in den kleinen braunen Tontöpfchen angeboten, in denen er auch gereift wird. Der Inhalt eines solchen Töpfchens beträgt etwa 85 – 100 g. Tupí hat eine cremig-weiche, streichfähige Konsistenz, eine beige bis braune Farbe und eine recht ölige Textur. Das Aroma ist sehr kräftig und wird vor allem dominiert vom Schnaps bzw. Likör, der zu seiner Herstellung verwendet wurde. Im Geschmack ist der Tupí ausgesprochen kräftig. würzig und pikant, der Geruch ist sehr kräftig und kann sehr durchdringend sein. Tupí ist ohne Kühlung haltbar.

Eine besondere Delikatesse ist der Tupí de Muntanyola, der mit Ratafia, einem Likör aus Kräutern, Obst und Gewürzen hergestellt wird.

Tupí wird meistens auf Brot, geröstetem Toastbrot oder auf Kekse gestrichen oder zur Zubereitung von Soßen verwendet. Um seinen kräftigen Geschmack abzumildern wird er häufig mit Tomatensaft, Butter oder Honig vermischt.

Autor

  • Jürgen ist gelernter Koch und staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt. Er war u.a. als Küchenchef in einem Hotel einer großen, internationalen Hotelkette tätig. Jürgen hat neben seinem Abschluss zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt, diverse Aus- und Weiterbildungen im Bereich Gastronomie absolviert. Er ist ist u.a. Träger des Meisterpreises der Bayerischen Staatsregierung und Anerkannter Berater für Deutschen Wein.
    Jürgen ist seit über 20 Jahren im Onlinebereich tätig. Seine Leidenschaft gilt nach wie vor den Bereichen Essen und Trinken, wo er sich besonders für traditionelle, unverfälschte Lebensmittel und Getränke, deren Herstellung und natürlich deren Genuss interessiert.

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