Prim
Prim bzw. Primost, in Schweden auch Messmör und auf Island Mysingur genannt, ist ein streichfähiger Braunkäse aus Norwegen, der dem Brunost sehr ähnlich ist. Prim wird aus der Molke von Kuhmilch, manchmal auch aus einer Mischung aus Kuh- und Ziegenmilchmolke, selten aus reiner Ziegenmilchmolke hergestellt.
Geschichte des Prim
Braunkäse hat in Norwegen eine sehr lange Tradition. Der Brunost wurde bereits im 17. Jahrhundert von Petter Dass in seiner Dichtung “Den Norske Dale-Viise” (“Die Norwegische Tal-Weise”) erwähnt.
Braunkäse wurde früher von den Bauern aus dem gekocht, was gerade vorhanden war, also entweder Kuh- oder Ziegenmolke. Ließ man die Molke etwas kürzer kochen, so erhielt man statt des festen und schnittfähigen Brunost den weichen, streichfähigen Prim bzw. Primost. Auch der kürzer gekochte Prim hat in Norwegen eine lange Tradition, aber erst die Bäuerin Anne Hov kam in den 1860er Jahren auf die Idee, Sahne unter den nach althergebrachtem Rezept hergestellten Käse zu mischen. Hovs Käse wurde ein Erfolg und innerhalb kurzer Zeit gab es eine große Nachfrage. Prim soll in den 1880er einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass das Gudbrandsdalen, mit 320 km Norwegens längstes Tal, finanziell überleben konnte. Prim wird heute wie Senf in Tuben oder in Gläser oder Schalen abgefüllt.
Herstellung des Prim
Zur Herstellung von Prim wird die Molke, die bei der Herstellung anderer Käse abfällt, mehrere Stunden lang auf kleiner Flamme so lange erhitzt, bis die vorhandene Flüssigkeit fast vollständig verdampft ist und sie durch die einsetzende Maillard-Reaktion eine hellbraune, karamellartige Farbe angenommen hat. Beim Einkochen karamellisiert der natürlich in der Molke vorhandene Milchzucker und der Käse bekommt einen süßlichen, karamellartigen Geschmack. Damit der Prim streichfähig bleibt, wird ihm Milchfett, meist in Form von Sahne beigemischt.
Aussehen und Geschmack
Prim bzw. Primost hat eine cremige, streichfähige Konsistenz mit einer hell- bis dunkelbraunen Farbe. Prim hat einen sehr süßen Geschmack und ist, trotz der Beigabe von Sahne, relativ fettarm. Er kommt in zwei Varianten auf den Markt: Der magere Prim hat einen Fettgehalt von lediglich 3% i.Tr., der süßere und vollmundigere Prim hat einen Fettgehalt von 7,7%.
Prim wird traditionell auf ein Roggenknäckebrot gestrichen. Durch verschiedene Beläge (Anschovis, Räucherlachs, saure Gurken, Artischocken, usw.) erreicht man dann unterschiedliche Geschmackskombinationen von süß-salzig über süß-sauer bis hin zu süß-bitter.
Steckbrief Prim
Name: Prim Gebietsschutz: Herkunft:Milchart:Käseart: Fettgehalt: k.A. Geschmack: süßlich Aroma: milchig-sahnig |