Burger Käse
Hamburger und Cheeseburger werden in Fast-Food-Restaurants meist mit Schmelzkäsescheiben belegt, die in der Regel nach wenig bis nichts schmecken und die nur sehr wenig mit richtigem Käse zu tun haben.
Für echte Burger-Gourmets und Käsekenner sind diese in der Größe normierten und in Plastik verpackten „Pappdeckelscheiben“ natürlich ein Graus. Für sie gehört selbstverständlich richtiger und schmackhafter Käse auf den Burger!
Doch welcher Käse passt denn nun auf einen guten Burger?
Wie beim Pizza-Käse gilt auch beim Burger-Käse zunächst einmal: Erlaubt ist, was schmeckt bzw. gefällt. Aber auch beim Burger gibt es einige „klassische“ Käsesorten, die sich als besonders gut und passend erwiesen haben.
Inhalt
Der Klassiker: Cheddar
Cheddar ist der Klassiker, wenn es um Käse für den Hamburger geht. Der berühmte englische Hartkäse aus dem Südwesten Englands ist nicht nur weit verbreitet im anglo-amerikanischen Raum und damit quasi prädestiniert als Burger-Käse, er bringt auch sonst alle Eigenschaften mit, die man von einem guten Burger-Käse erwartet: Durch seine zumeist rechteckige Form lässt er sich gut in gleichmäßige Scheiben schneiden, die von ihrer Größe geradezu ideal auf ein Hamburge-Patty passen. Er hat sehr gute Schmelzeigenschaften, ohne dabei seine Konsistenz vollständig zu verlieren und durch sein mild-säuerliches Aroma bringt er genug Eigengeschmack mit, um ihn herausschmecken zu können, ohne jedoch die anderen Aromen eines Burgers zu überlagern.
Die Schweizer: Emmentaler, Gruyère, Raclette
Ebenfalls sehr beliebt als Burger-Käse ist der Emmentaler. Emmentaler bringt einen süßlich-nussigen Geschmack auf den Burger, der besonders gut zu kräftigeren und aromatischeren Zutaten wie Bacon oder Chili passt. Auch Emmentaler hat gute Schmelzeigenschafteen und der Fettgehalt ist gering genug, den Burger nicht im Fett zu ertränken.
Gruyère und Raclette eignen sich natürlich ebenfalls als Burger-Käse. Sie bringen hervorragende Schmelzeigenschaften mit. Kein Wunder, sind sie doch jeweils Hauptbestandteil der beiden Schweizerischen Nationalgerichte Fondue und Raclette, die jeweils aus geschmolzenem Käse bestehen. Beides sind kräftig-aromatische Käse, die sehr gut zu eher süßlich-aromatischen Komponenten wie karamellisierten Zwiebeln passen.
Die Holländer: Edamer und Gouda
Auch der Edamer ist ein beliebter Burger-Käse. Im Geschmack ist er mild und leicht säuerlich, wodurch er gut zu Burgern mit milderen Zutaten wie z.B. Kalbfleisch- oder Fischburgern passt.
Gouda wird ebenfalls von einigen als Burger-Käse verwendet. Jung ist Gouda mild und passt wie der Edamer zu Burgern mit milden Zutaten. Gouda wird aber mit zunehmendem Alter immer kräftiger im Geschmack und kann dadurch die anderen Burgerzutaten geschmacklich erdrücken. Ein Geheimtipp unter Burgerfreunden ist geräucherter Gouda, der dem Burger eine kräftige Räuchernote verleiht.
Der milde Italiener: Mozzarella
Als milde Variante auf den Burger eignet sich Mozzarella. Der milde, weiche Käse aus Italien hat praktisch alle Eigenschaften, die von einem optimalen Burger-Käse erwartet werden. Er schmilzt leicht und gut, schmeckt auch heiß sehr gut und ist im Geschmack nicht so dominant, dass er andere Zutaten des Burgers überdecken würde. Außerdem ist sein Fettgehalt nicht so hoch, dass der Burger in Fett “schwimmen” kann. Andererseits wird Mozzarella leicht von kräftigeren Zutaten geschmacklich überdeckt. Er eignet sich daher vor allem für Burger mit milderen, leichteren Belägen wie z.B. Fisch, Geflügel oder bei vegetarischen Burgern.
Die Exoten und die Harten: Camembert, Stilton, Gorgonzola, Provolone und Co.
Weichkäse mit Weißschimmel wie reifer Camembert oder Brie oder Blauschimmelkäse wie Stilton, Gorgonzola oder Roquefort schmelzen hervorragend und geben dem Burger noch etwas mehr Würze und Geschmack. Sie eignen sich besonders für Burger, die mit kräftigen, aromatischen und leicht süßlichen Zutaten belegt sind. Zu diesen Zutaten zählen z.B. karamellisierte Ziebeln oder gedünstete Birnenspalten. Auch ein Burger aus kräftigem Wildhackfleisch verträgt einen kräftigen Blauschimmelkäse mit etwas Preiselbeer- oder Cranberry-Chutney on top. Bei kräftigen Käsesorten muss man allerdings mit der Dosierung vorsichtig sein: Zu viel davon und der Käse dominiert den Hamburger und alle anderen Zutaten gehen geschmacklich unter.
Verschiedene italienische Hartkäse wie Grana Padano, Parmigiano-Reggiano, Pecorino oder Provolone eignen sich ebenfalls als Belag für kräftige, aromatische Burger. Da diese Käse aber meistens sehr kräftig im Geschmack sind, sollten sie sparsam eingesetzt werden. Außerdem verlieren sie beim Überbacken häufig an Geschmack, weshalb es zu empfehlen ist, diese Hartkäse erst kurz vor dem Servieren über den Burger zu streuen.
Auch Ziegenkäse und Ziegenfrischkäse kann man zwischen die Hamburger-Buns geben. Sie eignen sich mit ihrem typischen Geschmack ganz besonders für Burger mit fruchtigen Komponenten. Der griechische Feta ist ebenfalls für manche Burger-Kreationen sehr gut geeignet. Auch er bringt einen charakteristischen Eigengeschmack mit. Bei Feta sollte man jedoch bedenken, dass er von Haus aus sehr salzig ist und dies dann beim salzen der anderen Zutaten entsprechend berücksichtigen und diese eher vorsichtig salzen.
Die Amis: Monterey Jack und Pepper Jack
Im Mutterland des Burgers, in den USA, werden auch gerne heimische Käsesorten wie Monterey Jack oder sind scharfer Verwandter, der Pepper Jack (Mit Chili-Schoten) verwendet. Monterey Jack hat einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Er bringt gute Schmelzeigenschaften mit, wodurch er ideal ist als Burger-Käse. Die Variante Pepper Jack bringt noch eine feurig-scharfe Chilinote ins Spiel.
Extra-Tipp: Reiben statt Scheiben
Die meisten Hart-, Schnitt- und Halbfesten Schnittkäse schmelzen besser und gleichmäßiger, wenn man sie nicht in Scheiben auf den Burger legt, sondern sie vorher mit einer Käsereibe in grobe Späne hobelt und diese dann auf das Patty häuft.