Herrgårdsost

Herrgårdsost („Herrenhauskäse“) ist ein Schnittkäse aus pasteurisierter Kuhmilch, der in Schweden hergestellt wird. Seinen Namen hat der Herrgårdsost von der Tatsache, dass er ursprünglich in großen Herrenhäusern hergestellt wurde. Herrgårdsost hat große Ähnlichkeit mit dem schwedischen Käse Grevé.

Geschichte des Herrgårdsost

Im Jahr 1786 holte Graf Eric Ruuth auf Schloss Marsvinsholm Schweizer Käsemeister ins Land, um mit ihnen zusammen einen Käse nach schweizer Vorbild zu entwickeln. Das Ergebnis war ein recht harter Käse, der aber nichtsdestotrotz auf den Höfen der Umgebung sehr beliebt war und der in der Folge auch von vielen nachgeahmt wurde.

1882 entwickelte die Käsereiangestellte Kristina Löfgren in der Bjärka-Saby Molkerei in Östergötland das Verfahren weiter und entwickelte schließlich den ersten Herrgårdsost. Dieser wurde rasch sehr beliebt und wurde auf vielen Höfen in Mittel- und Südschweden hergestellt. Seit 2004 ist der Herrgårdsost als Marke geschützt.

Herstellung des Herrgårdsost

Zur Herstellung des Herrgårdsost wird pasteurisierte Kuhmilch mit Starterkulturen vermischt und dann mit Lab dick gelegt. Anschließend wir die Dickete geschnitten und der Käsebruch unter Rühren auf 43°C erwärmt. Dann wird der Käsebruch in große runde Formen gefüllt und darin gepresst. Der Herrgårdsost wird dann in einer Salzlake gesalzen. Nach etwa 2 Wochen wird der Käse mit einer Wachsschicht überzogen und reift danach für insgesamt für mindestens drei Monate.

Aussehen und Geschmack

Fertig gereifter Herrgårdsost hat die Größe und Form eines Wagenrades mit einem Durchmesser von etwa 40 cm, einer Höhe von etwa 12 cm und einem Gewicht zwischen 12 und 20 kg. Die Rinde ist gelb, der Teig blassgelb, fest und mit erbsengroßen Löchern. Herrgårdsost hat einen milden, leicht nussigen Geschmack. Der Fettgehalt beträgt 28% i.Tr.

Herrgårdsost wird in Schweden meistens in Scheiben geschnitten und auf Brot gegessen. Er eignet sich auch gut zum Überbacken.