Hüttenkäse
Hüttenkäse (engl.: cottage cheese) ist ein körniger Frischkäse, der aus pasteurisierter Milch hergestellt wird. Hüttenkäse zeichnet sich durch seine Struktur aus, die aus kleinen Kügelchen besteht. Außerdem hat Hüttenkäse einem relativ geringen Fett- und Kohlenhydratgehalt und einen hohen Proteingehalt. Dadurch eignet sich der Frischkäse gut für verschiedene Diäten.
Seinen Namen hat der Hüttenkäse vom englischen „Cottage Cheese“ (cottage = Hütte). Die Engländer waren es auch, die den Hüttenkäse in seiner jetzigen Form zum ersten Mal hergestellt haben.
Inhalt
Geschichte des Hüttenkäses
Es gibt Hinweise darauf, dass ein Vorläufer des heutigen Hüttenkäses bereits seit 3.000 v.Chr. in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. Später stellten wohl auch die alten Griechen einen säuerlich-salzigen Käse her, der dem heutigen Hüttenkäse ähnelte. Einer Theorie nach wurde der Käse „erfunden“, als ein Wüstenreisender vor Reiseantritt Milch in seine Satteltaschen aus Schafsmägen gefüllt hatte. Nachdem er die Taschen geöffnet hatte, stellte er fest, dass sich in der Milch kleine Klumpen gebildet hatten. Diese waren jedoch nicht verdorben, sondern man konnte sie mit Genuss essen.
Den körnigen Hüttenkäse, wie er heute bekannt ist, wurde von den Engländern erfunden. Der erste moderne Hüttenkäse wurde aus Milchresten in kleinen Hütten (cottages) auf dem Land hergestellt. Er diente zur Konservierung der Milch und wurde ursprünglich nur für den Eigenbedarf hergestellt. Die erste schriftliche Erwähnung der Bezeichnung „Cottage Cheese“ findet sich in einem Buch aus dem Jahr 1831: „…a small glass dish of that preparation of curds, which in vulgar language is called smear-case, but whose nom de guerre is cottage-cheese, at least that was the appellation given it by our hostess.“ (Frei übersetzt: „… und eine kleine Glasschale mit einer Käsezubereitung, die unter den gewöhnlichen Leuten ‚Schmierkäse‘ genannt wird, deren Pseudonym aber ‚Cottage Käse‘ ist, diesen Namen gab ihr zumindest unsere Gastgeberin (Quelle: „Miss Leslie,“ „Country Lodgings,“ Godey’s „Lady’s Book,“ Juli 1831). Der deutsche Name „Hüttenkäse“ ist einfach eine Übersetzung des englischen Begriffs „cottage cheese„.
Der Begriff „Hüttenkäse“ ist seit 1964 als Wortmarke beim Deutschen Marken- und Patentamt eingetragen. Rechteinhaberin ist die Firma Hochland AG in Heimenkirch im Westallgäu. Derzeitiges Schutzenddatum ist der 31.07.2024. Der Begriff wird jedoch mittlerweile von Verbrauchern auch für körnigen Frischkäse anderer Hersteller verwendet.
Herstellung von Hüttenkäse
Zur Herstellung von Hüttenkäse versetzt man pasteurisierte Magermilch mit Milchsäurebakterien, Calciumchlorid und wenig Lab. Anschließend lässt man die Milch je nach Temperatur zwischen 4 und 12 Stunden gerinnen. Die Gallerte wird dann mit der Käseharfe in kleine Stücke geschnitten.
Anschließend wird der Käsebruch langsam auf 50–55 °C erhitzt und bei dieser Temperatur für etwa 1 Stunde gerührt („gebrannt“). Dadurch kann mehr Molke aus dem Käsebruch austreten und die Körner werden rund und fester.
Nach dem Brennen lässt man die Molke ab. Dann werden die Körner mehrfach mit Wasser abgewaschen. Anschließend mischt man sie mit fermentierter Sahne und Salz. Dies dient der Cremigkeit des Hüttenkäses und der Geschmacksverbesserung.
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Aussehen und Geschmack
Hüttenkäse hat eine körnige, leicht cremige, streichfähige Struktur und eine weiße Farbe. Er hat einen milden, leicht säuerlichen Geschmack. Mit zunehmendem Fettgehalt verändert sich der Geschmack von neutral in der Low-Fat-Variante bis hin zu sahnig und aromatisch bei eher fettreicheren Varianten.
Hüttenkäse kann pur oder mit Wurst oder Gemüse als Brotaufstrich verwendet werden. Er kann auch als Grundlage für verschiedene Dips verwendet werden. Außerdem kann man ihn als Butter- oder Margarineersatz verwenden.
Hüttenkäse und Diät
Hüttenkäse hat wenig Fett und damit wenig Kalorien, außerdem ist er arm an Kohlehydraten. Dafür hat er viel hochwertiges Protein und ist eine hervorragende Quelle für verschiedene Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere für Vitamin B12 und für Calcium.
Aufgrund seiner wenigen Kalorien, seines geringen Anteils an Kohlehydraten und seiner wertvollen Inhaltsstoffe ist Hüttenkäse beliebt bei Menschen, die abnehmen und/oder sich gesund ernähren wollen. Sein hoher Gehalt an Protein macht ihn außerdem besonders beliebt bei Sportlern, die auf eine eiweißreiche Ernährung setzen wollen. Dazu gehören vor allem Bodybuilder und Kraftsportler, aber auch Läufer oder Schwimmer.
Nährstoffe in Hüttenkäse
Energie: 414kJ / 99kcal | |
Eiweiß: 10.9g | Fett (gesamt): 4.5g Davon gesättigte Fettsäuren: 2.5 |
Kohlehydrate (gesamt): 3.7g | Ballaststoffe: |
Zucker (gesamt): | |
Mineralstoffe: | |
Kalzium, Ca: | Eisen, Fe: |
Magnesium, Mg: | Phosphor, P: |
Kalium, K: | Natrium, Na: 0.36g |
Zink, Zn: | |
Vitamine: | |
Vitamin C: | Vitamin B1 (Thiamin): |
Vitamin B2 (Riboflavin): | Vitamin B3 / Vitamin PP (Niacin) |
Vitamin B6 (Pyridoxin): | Folate: |
Vitamin B12 (Cobalamin): | Vitamin A (Retinol): |
Vitamin E (alpha-tocopherol): | |
Vitamin D / D3 (Cholecalciferol):: | |
Vitamin K (phylloquinone): |
Alle Angaben, soweit nicht anders angegeben, pro 100 g.
Quellenangabe für die Nährstoffe: OpenFoodFacts.org. The Open Food Facts database is available under the Open Database License.
Individual contents of the database are available under the Database Contents License.
Weitergabe der Nährstoffeangaben unter gleicher Lizenz.
Steckbrief Hüttenkäse
Name: Hüttenkäse Gebietsschutz: Herkunft:Milchart:Käseart: Fettgehalt: <1 - 20% i.Tr. Geschmack: mild, säuerlich Aroma: milchig-sahnig |